Bernd Schumann

„Die Komponistenklasse war für mich ein geschützter Raum, ein Refugium, fernab von Wettbewerbs- und Konkurrenzdruck, in dem jeder Schüler sich unterschiedslos vom Ausbildungsstand als Mensch und Künstler ernst genommen fühlen konnte. Die freundschaftliche Atmosphäre und das libertäre, vergleichs- und bewertungsfreie pädagogische Konzept waren sehr prägend für meine persönliche Entwicklung. Unter höchstqualifizierter Anleitung und besten Arbeitsbedingungen konnte ich so einen Grundstein legen für meine weitere Laufbahn, sowohl in beruflicher als auch in künstlerischer Hinsicht. Ich verdanke der Komponistenklasse sehr viel.“

(Februar 2011)

Bernd Schumann absolvierte die Tonmeisterausbildung an der Hochschule für Musik in Detmold, studierte dann in Detmold, Bremen, Hamburg und Leipzig Komposition und Elektroakustische Musik (2012 Konzertexamen) und arbeitet seit 2011 als Tontechniker am Deutschen Theater Göttingen. Als Komponist ist er vor allem im Bereich der Kammer-, live-elektronischen und akusmatischen Musik tätig. Seit vielen Jahren unterrichtet er als Gastdozent in den Sommerkursen der Komponistenklasse Dresden. 2017 gründete er die „Göttinger Abende Zeitgenössischer Musik“, eine Konzertreihe für Neue Musik, die er bis heute leitet.

Wieland Schwanebeck (geb. Schmid)

„Dass man niemals nur mit Gleichaltrigen zusammenglucken muss, dass gemeinsames Singen allen Stimmbrüchen zum Trotz lohnen kann, dass man in keinem Alter nur für die Schublade Musik schreiben muss, all dies sind Lehren, die ich meiner Zeit in der Komponistenklasse verdanke. Wie die meisten Schüler sind es vor allem die Ferienkurse, mit denen ich wunderbare Erinnerungen verbinde, aber ohne den regelmäßigen Unterricht in Dresden hätte es zum Jahreskonzert niemals fertige – oder durchdachte – Noten, ganz zu schweigen von gerade noch in der Frist fertig gewordenen Stimmauszügen gegeben. Welchen Verlauf ein Schuljahr auch immer nach, was auch „sonst so“ im Leben gerade prägend gewesen war – in der Komponistenklasse sind wir alle immer ein bisschen aus der Zeit gefallen, und haben miteinander musiziert. Gemäß dem Musikverständnis, das mir die Komponistenklasse mit auf den Weg gegeben hat, zähle ich zum Musizieren jeden Aspekt des Miteinanders, wobei Notenpapier-Bekritzeln ein wichtiger Teil, aber bei weitem nicht alles ist.“

(Februar 2011)

Wieland Schwanebeck studierte Germanistik und Anglistik an der TU Dresden, promovierte dort 2013 mit einer Arbeit zum Hochstaplermotiv in den Ripley-Romanen von Patricia Highsmith und war an der TU Dresden als anglistischer Literatur- und Kulturwissenschaftler tätig. Er lehrt und forscht u.a. zu Männlichkeit, Hochstapelei, Humor und britischer Filmgeschichte und legte 2020 eine Literaturgeschichte des Zwillings vor. Im Oktober 2021 wurde sein Schauspiel „Slapstick“ am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zwickau uraufgeführt. Seit vielen Jahren engagiert er sich im Vorstand des Vereins Freunde und Förderer der Komponistenklasse Dresden e.V. und wurde 2021 zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.

Da wiehert die Tuba

Freie Presse Chemnitz – Tim Hofmann, 19.10.10
Die Kinderkomponistenklasse Dresden zeigt erstmals in Chemnitz, wie aufregend Neue Musik klingen kann
[…] Die Klänge, die zu hören waren, erschließen dagegen ganz andere Weiten, und das nicht nur, weil mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin international angesehene Profis die Stücke der Mädchen und Jungen zum Leben erweckten: Die Werke deckten ein breites Spektrum von Barock-inspirierten Sätzen bis zu lustvoll-freiem Klangexperiment ab und bestachen vor allem durch eine unverkopfte, herzliche Frische voller Musiklust und Erfindergeist. Infantil war dabei absolut nichts, auch wenn man das auf den ersten Blick vermuten mag. Doch die Idee, etwa die Nahrungssuche einer französischen Krabbe samt ihrem schicksalhaften Tod mehr…

Zwischen Geistern und Realität

Dresdner Neueste Nachrichten – Hartmut Schütz, 19.10.10
Die Hellerauer TonLagen, Dresdens Festival der zeitgenössischen Musik, boten nicht nur ein Dach für große Formate und bekannte Namen, sondern hatten mit dem Jahreskonzert der Komponistenklasse Dresden

mehr…

„Meine Schritte auf der Straße“

Dresdner Neueste Nachrichten – Gabriele Gorgas, 15.6.10
Binationales bei „Kids on stage“ in Hellerau
Dass Kinder schon frühzeitig ihre Eltern mit verrückten Zeichnungen und Malereien überraschen, kennt ja jeder. Auch, dass sie gern singen und tanzen. Doch komponierende Kinder und Jugendliche, das dürfte wohl eher die Ausnahme sein, wobei in Dresden davon schon seit fast drei Jahrzehnten immer mal wieder zu hören ist. Schließlich gibt es eine Komponistenklasse für junge Tonschöpfer. […] Bei „kids on stage“ im Festspielhaus Hellerau hat sich jetzt die Komponistenklasse Dresden erstmals in einem Gemeinschaftskonzert mit der Prager Komponistenklasse „Maly Dvorak“ vorgestellt, und was da im Großen Saal vor reichlich mehr…

Hier wird der Hund in der Kiste verrückt!

Dresdner Neueste Nachrichten – Wieland Schwanebeck, 14.10.09
TonLagen-Festival: Konzert der Komponistenklasse Dresden

Der Dirigent kann das Konzert nicht pünktlich eröffnen: Selbst zehn Minuten nach Beginn drängeln noch interessierte Zuhörer in die Dreikönigskirche, wo 16 Werke der von Silke Fraikin geleiteten Komponistenklasse Dresden ihre Uraufführung erlebten. Die zum Teil für die Interpreten höchst anspruchsvollen Stücke der 8- bis 17-jährigen Schüler waren beim Ensemble Courage und der Sopranistin Jana Reiner in besten Händen. Roland Kluttig leitete das zweistündige Konzert mit feinem Gespür. Schon bei den jüngsten Komponisten beeindruckt die Vielfalt der Hnadschriften […]. So viel Fantasie bezwingt auch Kreativblockaden: In ihrem Geigensolo „Keine Idee“ macht Mia Kersten aus der Not eine Tugend und löst das Problem szenisch. In vielen solcher Momente mehr…

Nachwuchskomponisten bitten zum Jahreskonzert

ddp – Hendrik Lasch, 5.10.09
[…] „In meiner Musik erzähle ich gern Geschichten oder beschreibe Bilder“, sagt Adrian Laugsch, der Komponist ist – einer der jüngsten in Sachsen. Sein aktuelles Werk wird am Sonntag in der Dreikönigskirche Dresden uraufgeführt. Dort findet das Jahreskonzert der Dresdner Komponistenklasse statt, bei dem die professionellen Musiker des Ensemble Courage im Rahmen des Dresdner Festivals für zeitgenössische Musik „TonLagen“ 16 nagelneue Kompositionen von Kindern und Jugendlichen zu Gehör bringt. […] Theorie stehe […] bei ihrer Arbeit nicht im Mittelpunkt, betont Fraikin, die einst selbst in einer Klasse für junge Komponisten unterrichtet wurde, das Fach später auch studierte und es nunmehr seit 15 Jahren unterrichtet. Kinder mit Fantasie und Neugier mehr…

Klang und Kunst und Kuchen

Dresdner Neueste Nachrichten – Hartmut Schütz, 22.05.09
Ins „Idyll“ von Bärwalde mit der Komponistenklasse Dresden
Der Morgen auf dem Lande beginnt mit dem Hahnenschrei. Glaubt man jedenfalls landläufig. Auf dem Hof der „Kulturscheune Bärwalde“ hörte sich das ganz anders an: vom Misthaufen kam kein Krähen, sondern nur intensives Schnarchen. Der Herold des Sonnenaufgangs hatte offenbar verschlafen. „Hahn am Morgen“ hieß die spaßige Installation, ersonnen von Laurin Stöckmann, Adrian Laugsch und Mia Kersten. Dieses kleine Detail gehörte zum nachmittäglichen Wandelkonzert mit dem Titel „Idyll“, zu dem die Komponistenklasse Dresden unter Leitung von Silke Fraikin mit neuester Musik und das project:olga mit einer Ausstellung beachtlich viel Publikum aufs Land gelockt hatten. […] Die fünf bildenden Künstler vom project:olga mehr…

Fantasien zum Klingen bringen

Dresdner Neueste Nachrichten – Hartmut Schütz, 17.11.08
Uraufführungen von jungen Komponisten
Obwohl alle Stücke von Kindern komponiert wären, seien sie oft so anspruchsvoll, dass man zu ihrer Aufführung gut ausgebildete Musiker brauche, erklärte Dirigent Milko Kersten zu Beginn des Jahreskonzerts der Komponistenklasse Dresden. Nicht weniger als 17 Schüler hatten gemeinsam mit der Leiterin der Klasse, Silke Fraikin, und anderen Dozenten in zwei Ferienkursen und vielen weiteren Stunden ein beachtliches Programm vorbereitet, das von winzigen Miniaturen bis zu umfänglichen Ensemblestücken reichte. Die Fantasien zum Klingen brachte in diesem Jahr das sehr aktiv musizierende Kammerensemble Neue Musik Berlin. Was diesen Kindern Spaß macht, mehr…

Dumpfe Klänge und schrille Schreie

KINA Nachrichten für Kinder – Sabrina Gorges, 24.10.08
Dumpfe Klänge und schrille Schreie
In einer Dresdner Komponistenklasse machen Kinder ihre eigene Musik
Dresden – Aus der Musikanlage kommen düstere Klänge. Ein dumpfer Kontrabass wabert vor sich hin. Es hört sich ganz schön gruselig an. Plötzlich quietscht eine schrille, hohe Querflöte. Es klingt wie ein lauter Schrei. Nach zweieinhalb Minuten ist die Musik zu Ende. Laurin hat sie sich ausgedacht. Er ist elf und schon ein Komponist. Er nennt sein Stück „Der Einbrecher“. „Weil ich immer Angst im Dunkeln habe“, erklärt er und grinst. Laurin besucht die Komponistenklasse Dresden. Das ist keine richtige Schulklasse. Die Kinder und Jugendlichen treffen sich nachmittags nach der Schule. Sie erfinden Musik. Auf einen Tag im Jahr freuen sich Laurin, Pit und die anderen besonders. Bei einem Konzert spielt ein großes Orchester ihre Stücke. Die Komponisten hören dann, wie ihre Musik – gespielt von mehreren Instrumenten – klingt. […]

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