Hannah Katterfeld

„Meine 8 Jahre in der Komponistenklasse haben mir nicht nur viele Freunde, sondern auch viele Erfahrungen beschert. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, mit so vielen außergewöhnlichen Musikern etc. zusammengearbeitet zu haben. Das Wissen, was ich mir über die Jahre angeeignet habe, nutze ich noch heute, und auch wenn ich nicht vorhabe, die Komposition zum Beruf zu machen (momentan zieht es mich zum Orgelbau) wird es definitiv ein Hobby bleiben. Aber wer weiß, was noch kommt. Auf was ich aber auf jeden Fall immer gerne zurückblicken werde, sind die Ferienkurse und den Spaß, den ich dabei hatte.“

(August 2022)

Ole Jana

„Manchmal weht mir ein vertrauter Geruch von alten Büchern und kühlem Putz in die Nase – ein Geruch, der mich in meiner Jugendzeit viele Jahre lang begleitet hat: beim Niederschreiben von Ideen in einer der vielen Sofaecken im Dachboden des Ritterguts Limbach, wo wir Schüler*innen der Komponistenklasse die Ferienkurse meist verbrachten. Viele Szenen und Momente gehen mir durch den Kopf: gemeinsames Improvisieren zu Cathy Berberians „Stripsody“, Bilder zeichnen und schnippeln für einen Legetrickfilm, Stücke anhören und dabei mitlesen mit meinem Lehrer, Partitur-Reinschriften anfertigen, die ich immer grafisch ganz schön gestalten wollte (und deshalb nie rechtzeitig fertig geworden bin), Collagen aus weggeworfenen Fundgegenständen kleben, den „Liegewagen“-Kanon singen im Chor, das obligatorische Wandern mit der halben Stunde Stille, die „Maschine“ beim Improtheater mit Jana, Fieldrecording im Grünen, Schlagzeug-Workshop, Tuba-Workshop, Harfen-Workshop etc. etc.
Jedes Jahr gab es zwei Ferienkurse und ich habe keinen davon verpasst
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Benedikt Kau

„Ich kam zur Komponistenklasse Dresden mit kleinen melodischen Ideen, konnte aber kaum etwas davon zu Papier bringen. Der Eintritt war für mich, im Nachhinein betrachtet, eine unheimlich bereichernde Entscheidung, die mich bis heute geprägt hat. Noten zu Papier zu bringen war dabei mit das Geringste, das ich mitnehmen durfte. Wissen über die theoretischen Grundlagen der Musik, Gehörbildung oder Anregungen, neue Komponisten oder Stile kennenzulernen: Die Bandbreite an Erfahrungen während dieser Zeit war enorm groß.

Mit viel Spaß verbrachte ich die Oster- und Sommerkurse und lernte dort neue Leute kennen, die ähnlich viel Spaß an Musik und Komponieren, jedoch völlig andere Ansätze oder Ideen hatten. Diese Wochen, in denen ich mich voll auf die Komposition konzentrieren konnte, waren ausgesprochen intensiv und jedes Mal auf andere Weise ergebnisreich. Wenn ich auf die Zeit zurückblicke,

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Jan Arvid Prée

„In den fast vier Jahren in der Komponistenklasse habe ich vieles gelernt – über Musiktheorie und -geschichte, über das Musizieren an sich – und ich durfte viele interessante Menschen kennenlernen. Doch was mir hier nicht beigebracht wurde, war, auf eine bestimmte Art und Weise zu Komponieren – zum Glück! Denn so konnte ich stilistisch und konzeptionell unbeeinflusst vom Lehrer schreiben, ich habe vielmehr auf diese Weise gelernt, jede Entscheidung beim Komponieren selbst zu treffen. Außerdem wurde ich so dafür sensibilisiert, sich selbst und seine (musikalischen) Entscheidungen stets zu hinterfragen und erst so zu einer gewissen Urteilsfähigkeit zu kommen – eine Fähigkeit, die meiner Meinung nach zu den existenziellsten beim Musizieren überhaupt gehört.

Eine weitere großartige Gelegenheit war, stets neue Denkanstöße

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Cornelius Acker

„In den fast schon vier Jahren in der Komponistenklasse habe ich vor allem eines bekommen: Wissen, welches ich auf unterschiedliche Arten in meinem späteren Leben nutzen kann. Diese Jahre haben mich gebildet und weiterentwickelt. Man sammelt Erfahrungen, die unheimlich viel wert sind. Ich genoss die Arbeit mit meinen Lehrern Herrn Korndörfer und Frau Fraikin. Komponieren ist eine Fähigkeit, die nicht nur der Musik zuzuteilen ist. Das Leben drängt uns manchmal in Situationen, in denen es schwer ist, die richtige oder überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Der Einfallsreichtum und die Kreativität, welche es braucht jene Situationen meistern zu können, finde ich auch im Komponieren wieder. Bin ich kreativer geworden? Nein. Aber mir wurde die Fähigkeit gegeben meine Kreativität vollkommen nutzen zu können. Ich bin für diese Jahre unheimlich dankbar! Allen jungen Menschen, die sich für das Erschaffen von Musik interessieren, möchte ich mit großer Begeisterung empfehlen, sich die Komponistenklasse Dresden anzuschauen.“

Cornelius Acker war Mitglied der Komponistenklasse Dresden bis Juli 2015 und studiert ab Oktober 2015 Lehramt.

(November 2015)

Clemens Kersten

„Da sich mein musikalischer Horizont ausschließlich auf das zwar lautstarke, aber doch recht melodiearme Schlagzeug beschränkte, war die Entscheidung ab 2005 Kompositionsunterricht zu nehmen genau richtig. Ich bekam eine völlig neue Möglichkeit mit meinen Ideen und mit Tönen überhaupt umzugehen. Obwohl ich kein Melodieinstrument spielte, hatte ich nie das Gefühl nicht das ausdrücken und umsetzen zu können, was ich wollte. Meine Stücke entsprachen immer meinem Typ und auch von Seiten der Kompositionslehrer wurde ich, wenn nötig, unterstützt, aber nie in Richtungen gedrängt, die mir nicht entsprachen. Die Jahreskonzerte und andere Projekte waren immer absolute Höhepunkte. Die Komposition wird immer eine wichtige Fähigkeit und Erfahrung für mich sein und hat meine musikalische Wahrnehmung grundlegend positiv geschult und verändert.“
(Februar 2014)

Clemens Kersten sammelte erste Theatererfahrungen an der Bürgerbühne des Staatsschauspiel Dresden und begann parallel dazu ein Lehramtsstudium (Geschichte/Sozialpädagogik). Er studierte von 2017 bis 2021 Schauspiel am Hans-Otto-Institut der HMT Leipzig und war 2019 bis 2021 Mitglied des Schauspielstudios am Neuen Theater Halle. Er ist Basser und Pianist der Band Trostland. Im September 2021 trat er sein Erstengagement am Schauspiel Chemnitz an.

Nora Schneider

„In schöner Erinnerung bleiben mir, neben dem regelmäßigen Unterricht, die gemeinsamen Oster- und Sommerkurse. Ergänzend zum Singen, Komponieren und Gehörbildung gab es Workshops, in denen Musiker ihre Instrumente vorstellten und uns einen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten gewährten. Ein Höhepunkt war dann das Jahreskonzert in jedem Herbst, bei welchem die Kompositionen von professionellen Musikern gespielt wurden. Nach dem ganzen Stress mit Partitur schreiben und extra Stimmen anfertigen war das der Moment, in dem man mit sich zufrieden sein durfte. Die Komponistenklasse war nicht nur eine kreative und künstlerische Abwechslung vom Schulalltag, sondern ich habe auch einen Freundeskreis gefunden, in dem die Leute durch das gemeinsame Interesse zur Musik verbunden sind.“

(Februar 2014)

Paul Gertitschke

„Die fünfjährige Mitgliedschaft in der Komponistenklasse hat mich in meiner musikalischen Laufbahn und meinen Berufs- und Studienwünschen sehr geprägt (heute studiere ich Ballettimprovisation und instrumentale Korrepetition in Leipzig).
Sie war für mich immer ein Ort des Lernens und des Austauschs und sie hat mich immer wieder ermuntert, über den eigenen Schatten zu springen und Kunst zu schaffen, die wirklich künstlerisch wertvoll ist. Die Lehrer selbst sind sehr erfahren. Ich habe immer auf alle Fragen eine höchst kompetente Antwort bekommen. Eine aufgeweckte Truppe junger Leute, unter denen man gute Freunde gefunden hat, waren wir in den Ferienkursen – für mich intensive Tüftlerwerkstätten, in denen man zusammen komponiert, musiziert, gespielt und gegessen hat. Aber auch die Gespräche über Musik und Komposition im Unterricht waren ein Highlight.“

(Dezember 2012)
Paul Zimnik (geb. Gertitschke) studierte Ballettimprovisation und Instrumentalkorrepetition an der HMT Leipzig. Er arbeitet als Ballettrepetitor an der Musikalischen Komödie Leipzig sowie als Korrepetitor am Leipziger Tanztheater.

Stephan Lewandowski

„Obwohl meine Zeit in der Kinderkomponistenklasse Halle-Dresden nur recht kurz war, habe ich viel Positives, Anregendes und auch Lustiges erlebt. Ich habe mich in meinem letzten Schuljahr über regelmäßigen Kompositionsunterricht sowie einen Ferienkurs intensiv auf mein Kompositionsstudium vorbereiten können. Unterricht in Instrumentenkunde, Gehörbildung und Musiktheorie, aber auch Einblicke in die Theaterwelt und Besuche von Museen gehörten zu den umfassenden Eindrücken, die ich vermittelt bekam. Mehrfach fanden auch öffentliche Konzerte an renommierten Spielorten und mit hochkarätigen Musikern statt. Die Probephase und die Konzertatmosphäre gestalteten sich dabei äußerst angenehm. Alle – spielbaren und mitunter auch nicht spielbaren Ideen – wurden stets ernst genommen und gegebenenfalls umgearbeitet. Heute unterrichte ich selbst an zwei Musikhochschulen Musiktheorie und an einer Musikschule Klavier und Musiktheorie.“

(Februar 2011)

Stephan Lewandowski studierte Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik Dresden und lehrt seit 2006 freiberuflich an der Hochschule für Musik Dresden sowie an der Hochschule für Musik Weimar. 2012 promovierte er bei C. Kühn (Dresden) und M. Schuijer (Amsterdam). 2014/2015 hatte er eine Vertretungsprofessur Musiktheorie an der Hochschule für Musik Dresden inne. Seit 2019 ist er Dozent für Musiktheorie an der BTU Cottbus. Seine Forschungsschwerpunkte sind Musik der „Klassischen Moderne“ und Klaviermusik des frühen 19. Jahrhundert.

Julia Rarisch

„Komponistenklasse – das hieß Stifte spitzen und Notenpapier einpacken statt der Badehose und dann rein in den Rausch von Noten und Musikinstrumente. Interpreten „zum Anfassen“ und die Frage, was passiert, wenn man den Schalltrichter der Posaune beim Spielen ins Wasser hält. Wir Schüler waren eine bunte Mischung, die gemeinsam beim Singen harmonierten und musizierten, aber auch ganz schön viel Rabazz machen konnten.
In den Jahreskonzerten wurde hörbar, was der Kopf ersponnen hat. Ich glaube, spurlos ging das an niemandem von uns vorbei. Für mich ist das Komponieren immer noch Teil des Lebens und als Musikerin widme ich mich intensiv der zeitgenössischen Musik, das wäre wohl nicht so ohne die Komponistenklasse geworden.“

(Februar 2011)

Julia Stegmann (geb. Rarisch) studierte an der HfMT Hamburg Viola im Masterstudiengang bei Prof. Nichiteanu. Zuvor war sie an der UdK Berlin Master of music (mit Schwerpunkt zeitgenössische Musik) bei Prof. Hartmut Rohde, bei dem sie auch schon ihr Diplom machte. 2020 schloss sie ihren Masterstudiengang Musiktherapie an der HfMT Hamburg ab und arbeitet seitdem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Wilhelmstift Hamburg und freiberuflich als Musiktherapeutin.

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