Verrückter Gockel trifft auf Katzengiraffe

Dresdner Neueste Nachrichten – Wieland Schwanebeck, 20.5.14

Hölzernes Jubiläum in Bärwalde – die fünfte Runde der „KlangKunstHöfe“, die sich in den vergangenen Jahren einen Platz als feste Größe im regionalen Kulturkalender erspielt haben […]
Unter der Überschrift „Kuh, Katze, Kaulquappe“ stand das musikalisch-literarische Programm im Zeichen eines geradezu zoologischen Bildungsauftrags, denn die jungen Autoren der Kinderlesebühne Dresden hatten (unter Anleitung von Johanna Borsdorf, Jana Neddermeyer und Ulrike Wotzlaw) einigem Getier in bislang unerforschten Fantasielandschaften nachgespürt. So erfuhr man von Lea Engelhaupts Meerschweinchenhasen mit nur einem Ohr, von Clemens Korndörfers bärenfressender Katzengiraffe mit der Schaufel am Bauch, und von Emma Schnabels merkwürdigem Hybridling, dem Schweinefroschfantenkuhpferd – „groß wie ein Blauwal, aber so leicht wie eine Maus“. Umrahmt wurde dieser erste Programmteil von kleinen Tierkompositionen aus der Feder von Schülern der von Silke Fraikin geleiteten Komponistenklasse Dresden (u.a. Helene Scharfes „Frösche unterm Eis“ und Lukas Ernsts „Die Kuh“), die einmal mehr außergewöhnliche Proben ihres Wirkens lieferten.
Außergewöhnlich darf man auch die Arbeit des Chemnitzer Ensembles C bezeichnen, dem die Uraufführung dieser und anderer neuer Stücke (u.a. von Richard Kolm und Vinzent Zschuppe) oblag und von dessen Kaliber es in einer besseren Welt mehr gäbe. […]
Für weitere nuancierte Momente in der Kulturscheune sorgten die 15-jährige Helene Winkler in einem aus Cello-Suiten von Bach und eigener Lyrik bestehenden Programm sowie der Klarinettist Daniel Rothe, der solistische Werke von Strawinsky und Bela Kovacs ebenso wie das vom Komponistenklassenschüler Ole Jana stammende, bei „Jugend komponiert“ preisgekrönte Stück „Verlustig“ zur Uraufführung brachte […] 

Impressum