Komponistenklasse Dresden erhielt den Sächsischen Initiativpreis für Kunst und Kultur

Im Rahmen des 12. Sächsischen Stiftungstages wurde am 21. November 2015 im Deutschen Hygiene-Museum der Sächsische Initiativpreis für Kunst und Kultur verliehen. Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis nahm die Komponistenklasse Dresden, vertreten durch die beiden Kompositionslehrer Silke Fraikin und Johannes Korndörfer, Dr. Wieland Schwanebeck (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Freunde und Förderer der Komponistenklasse Dresden e.V.) und Schülerin Mara Wiegleb, aus den Händen von Dr. Manuel Frey (Stellvertretender Stiftungsdirektor der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen), Prof. Wilfried Krätzschmar (Präsident der Sächsischen Akademie der Künste) und Uwe Gaul (Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst) entgegen.

 

Prof. Wilfried Krätzschmar, Uwe Gaul, Johannes Korndörfer, Dr. Wieland Schwanebeck, Mara Wiegleb, Silke Fraikin, Dr. Manuel Frey (v. l.). Foto: Oliver Killig

Prof. Wilfried Krätzschmar, Uwe Gaul, Johannes Korndörfer, Dr. Wieland Schwanebeck, Mara Wiegleb, Silke Fraikin, Dr. Manuel Frey (v. l.). Foto: Oliver Killig

Zur Preisverleihung erklangen Werke von Schülern der Komponistenklasse Dresden. Mechthild Winkler (Violine) und Albrecht Scharnweber (Klarinette) spielten „Die faule und die schnelle Maus“ von Mara Wiegleb, „Die Spinne“ von Mariam Winkler und „Verlustig“ von Ole Jana.

In seiner bewegenden Laudatio würdigte Prof. Wilfried Krätzschmar in umfassender Weise die über 30-jährige erfolgreiche Arbeit der Komponistenklasse Dresden, das Engagement ihres Gründers Hans J. Wenzel und all seiner Mitstreiter: „Wir ehren, wenn heute dieser Preis verliehen wird, außer den jetzigen Lehrern und Machern auch die Erfinder und Gründer mit; und alle, die diese Unternehmung durch die Zeiten getragen und behütet – und gerettet haben; wir bedenken neben den jetzigen Kinderkomponisten die Generationen ihrer Vorgänger; und im eigentlichen preisen wir eine Idee – zu deren Wirken wir nicht nur den Beteiligten, sondern sehr auch uns selbst als teilhabendem Gemeinwesen gratulieren können! […] Wie unterschiedlich die jungen Komponisten in ihren persönlichen Vorlieben, Hobbys, Kunstauffassung und Musikgeschmack sind, zeigen – außer ihren Stücken – die Selbstporträts in den Programmheften der jährlichen Konzerte, erfrischende Zeugnisse kreativer Individualität. Und befragt, wie sie selber den Unterricht sehen, erfährt man etwas davon, wie sich Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit ineinander befinden, von der Heiterkeit und den Mühen wie auch dem Stolz des Schaffens, vom Umgang mit dem Außen und dem eigenen Innen, vom Streben, gestalten zu können, daß andere bewegt werden von dem, was einen selbst bewegt. […] Besorgte Mitbürger mögen befürchten, was wir denn mit so vielen Komponisten wollen, wo wir doch schon von Unmengen an Musik umspült sind. Abgesehen davon, daß es von guter und frischer Musik nie genug geben kann, geht es um die zentrale wie umfassende Idee des Projektes, die nichts zu tun hat mit möglichst effektivem Produktionsausstoß an Fachkräften, umso mehr mit Entfaltung der Persönlichkeit – und das heißt: mit Zukunft.“

Der vollständige Wortlaut der Laudatio ist hier hier zu finden.

Der Sächsische Initiativpreis für Kunst und Kultur wird im zweijährigen Turnus mit dem Ziel verliehen, vor dem Hintergrund der zunehmenden Wettbewerbssituation im Kulturbereich ein Signal in Richtung Eigeninitiative zu senden. Mit dem Initiativpreis werden Einrichtungen prämiert, die neue Wege bei Konzeption und Betrieb gehen, speziell im Hinblick auf die Finanzierungs-, Organisations- und Rechtsform sowie bei der Entwicklung neuartiger Programme.

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