Streichquartett PLUS
Die Komponistenklasse Dresden lädt am Sonnabend zum Uraufführungskonzert ins Festspielhaus Hellerau ein
DNN – 7.11.18
Zwei Geigen, eine Bratsche und ein Cello, dazu Elemente wie Stimme, Mimik und Gestik bis hin zu szenischen Aktionen – unter dem Motto „Streichquartett PLUS“ sind am 10. November 21 Uraufführungen kurzer und kurzweiliger Stücke von Schülern der Komponistenklasse Dresden sowie von Gastschülern aus Dresdens Partnerstädten Hamburg und Straßburg zu erleben, darunter „Auf einer Waldlichtung“ von Ranon Baltrusch (8 Jahre), „Nacht an der Ostsee“ von Katja Steude (10 Jahre), „Das Gewitter“ von Tom Seidel (11 Jahre) oder „Draußen im Dunkeln“ von Hannah Katterfeld (13 Jahre). Die acht- bis 15-Jährigen haben ihre Stücke unter Anleitung der Dresdner Komponisten Silke Fraikin und Johannes Korndörfer sowie der Gastdozenten Annette Schlünz (Straßburg) und Bernd Schumann (Göttingen) den vier Musikern aus Montreal „auf den Leib“ geschrieben.
Das moderierte Familienkonzert findet im Rahmen des neuen Festivals „4:3 Kammer Musik Neu“
in Kooperation mit Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste statt.
Das kanadische Streichquartett Quatuor Bozzini war seit Sommer 2017 mehrfach bei der Komponistenklasse zu Gast und erarbeitete die neu entstandenen Werke gemeinsam mit den jungen Komponistinnen und Komponisten. In einem intensiven Probenworkshop kurz vor der Uraufführung in Hellerau haben sie die Gelegenheit, ihren Stücken in enger Zusammenarbeit mit den Interpreten den „letzten Schliff“ zu geben. Dabei werden Clemens Merkel, Alissa Cheung (Violinen), Stéphanie Bozzini (Viola) und Isabelle Bozzini (Violoncello) auch vor einige Herausforderungen gestellt, die jenseits des „klassischen Quartett-Spiels“ liegen. So lässt sie der zwölfjährige Ole Lehnert auch sängerisch agieren. Sein Stück „Liese bleibt Single“ sei eine lustige Verarbeitung der Lieder „Hänschen klein“ und „Heut kommt der Hans zu mir“: „Ich wollte ein Stück mit Gesang schreiben. Mir fiel auf, dass es zwei Volkslieder mit einem Hans drin gibt. Also habe ich diese beiden Stücke zusammengetan.“ – sagt Ole.
In einem Dresdner Straßenbahnwagen spielt die Komposition „Mit der Straßenbahn unterwegs“ von Anton Zeißig (11 Jahre), in der die Musiker zu Darstellern verschiedener Fahrgäste werden und Requisiten sowie szenische Aktionen ins Spiel kommen. Gespannt sein darf man auch auf „Paint Quartet“ der 15-jährigen Helene Scharfe, die die Besetzung Streich-Quartett in ihrem Stück sehr wörtlich nimmt und die Musiker in Malerkluft, ausgestattet mit Malerutensilien, auftreten lässt.
Seit seiner Gründung 1999 ist Quatuor Bozzini ein unermüdlicher Botschafter für Neue und zeitgenössische Musik – dies nicht zuletzt auch durch seine eigene Konzertserie Série qb in Montreal (Kanada), innovative Formate wie Composer’s Salon oder Composer’s Kitchen, mit ihrem eigenen CD-Label Collection QB und durch die enge Zusammenarbeit mit jungen Musikern und Komponisten im Rahmen von Residencies, Workshops und Meisterklassen. Auf Anregung des Primarius Clemens Merkel, der die Komponistenklasse schon seit Mitte der 90er Jahre kennt, als er mit dem Thürmchen Ensemble Köln Schülerkompositionen uraufführte, kam es zu dieser Zusammenarbeit zwischen dem Streichquartett aus Montreal und komponierenden Kindern und Jugendlichen aus Dresden. Quatuor Bozzini ist im Rahmen von „4:3 Kammer Musik Neu“ in Hellerau ein zweites Mal am 11. November, 18 Uhr bei „Sunday Night“ mit Musik von Luigi Nono zu erleben.
10. November, 16 Uhr, Hellerau –
Europäisches Zentrum der Künste: Streichquartett PLUS. Für Zuhörer ab 7 Jahre.
Karten zu 11 (erm. 7) Euro, Familienkarte 25 Euro unter ticket@hellerau.org,
Tel. 0351-2646246 und an den Reservix-Kassen
Gefördert von der Landeshauptstadt Dresden – Amt für Kultur und Denkmalschutz und der Vertretung der Regierung von Québec – Berlin sowie durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.