Wieland Schwanebeck (geb. Schmid)

„Dass man niemals nur mit Gleichaltrigen zusammenglucken muss, dass gemeinsames Singen allen Stimmbrüchen zum Trotz lohnen kann, dass man in keinem Alter nur für die Schublade Musik schreiben muss, all dies sind Lehren, die ich meiner Zeit in der Komponistenklasse verdanke. Wie die meisten Schüler sind es vor allem die Ferienkurse, mit denen ich wunderbare Erinnerungen verbinde, aber ohne den regelmäßigen Unterricht in Dresden hätte es zum Jahreskonzert niemals fertige – oder durchdachte – Noten, ganz zu schweigen von gerade noch in der Frist fertig gewordenen Stimmauszügen gegeben. Welchen Verlauf ein Schuljahr auch immer nach, was auch „sonst so“ im Leben gerade prägend gewesen war – in der Komponistenklasse sind wir alle immer ein bisschen aus der Zeit gefallen, und haben miteinander musiziert. Gemäß dem Musikverständnis, das mir die Komponistenklasse mit auf den Weg gegeben hat, zähle ich zum Musizieren jeden Aspekt des Miteinanders, wobei Notenpapier-Bekritzeln ein wichtiger Teil, aber bei weitem nicht alles ist.“

(Februar 2011)

Wieland Schwanebeck studierte Germanistik und Anglistik an der TU Dresden, promovierte dort 2013 mit einer Arbeit zum Hochstaplermotiv in den Ripley-Romanen von Patricia Highsmith und war an der TU Dresden als anglistischer Literatur- und Kulturwissenschaftler tätig. Er lehrt und forscht u.a. zu Männlichkeit, Hochstapelei, Humor und britischer Filmgeschichte und legte 2020 eine Literaturgeschichte des Zwillings vor. Im Oktober 2021 wurde sein Schauspiel „Slapstick“ am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zwickau uraufgeführt. Seit vielen Jahren engagiert er sich im Vorstand des Vereins Freunde und Förderer der Komponistenklasse Dresden e.V. und wurde 2021 zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.

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